Eine Zeitreise durch neun Jahrhunderte

Vor 900 Jahren wurde das Reichsstift Ursberg gegründet. Eine Sonderausstellung nimmt die Betrachter mit in eine Zeit, in der sich hier Pröbste und Landesherren tummelten und ein geistlich, kulturelles Zentrum errichteten.

 

Datum: 20. Februar 2025, 8:32 Uhr
Ein Mann – eine Mission: Heilerziehungspfleger und Mittelalterexperte Holger Lauerer hat sich tief in die 900-jährige Klostergeschichte von Ursberg eingearbeitet. Ab 14. März präsentiert er eine Sonderausstellung in St. Josef am Klosterhof in Ursberg.

Ursberg / 20. Februar 2025 / Großes tut sich derzeit rund um das Mutterhaus der St. Josefskongregation. Die Vorbereitungen für eine Ausstellung zum 900-jährigen Jubiläum des Klosters Ursberg sind in der heißen Phase. Vom 14. März bis 6. Juni 2025 gibt es eine Sonderausstellung zum 900-jährigen Jubiläum des Klosters Ursberg. Flankiert wird diese von Führungen, Fachvorträgen und einem festlichen Rahmenprogramm. Konzipiert wurde sie von Kurator Holger Lauerer, der von Projektmanagerin Dr. Julia Winterstein unterstützt wird.

Am 11. März 1125 begann mit Probst Ulrich I. die wechselvolle Geschichte der Prämonstratenser in Ursberg. Über Jahrhunderte prägte das Kloster mit unterschiedlich erfolgreich oder glücklos agierenden Äbten das geistliche und kulturelle Leben in Ursberg und weit darüber hinaus. Im Rahmen der 900-Jahr-Feier soll nun an 16 Stationen im Erdgeschoss von Haus St. Josef am Klosterhof der Einfluss des klösterlichen Lebens auf Kultur, Wirtschaft und Bildung in der Region gezeigt werden. 

Dabei werden bedeutende Persönlichkeiten wie der Ordensgründer der Prämonstratenser Norbert von Xanten (etwa 1070/75 bis 1134) ebenso porträtiert wie Burchard von Ursberg (etwa 1177 bis 1231) als wichtigster Chronist seiner Zeit. Darüber hinaus spielen der Dreißigjährige Krieg des 17. Jahrhunderts und die Zeit der Säkularisation im Jahr 1802 eine wichtige Rolle. Nachdem das Kloster längst aufgehoben war, erwarb Dominikus Ringeisen im Februar 1884 die Gebäude. Es war die Geburtsstunde des heutigen Dominikus-Ringeisen-Werks, einer der größten Einrichtungen für Menschen mit Behinderung in Süddeutschland. 1897 belebte Ringeisen mit der Gründung der franziskanischen St. Josefskongregation die Ursberger Klostertradition. Auch diesen wichtigen Kapiteln von Ursberg widmet sich die Ausstellung.

Schüler des Ringeisen-Gymnasiums beteiligt

In Ausstellung und Führungen eingebunden sind mit der Ursberger Pfarrkirche St. Johannes Evangelist und dem heutigen Haus St. Josef die ältesten Gebäude des Klosters. Neben Kurator Holger Lauerer, langjähriger Heilerziehungspfleger im Dominikus-Ringeisen-Werk und Mittelalterexperte, waren auch Schülerinnen und Schüler des Ringeisen-Gymnasiums an der Konzeption beteiligt. Im Rahmen eines Wahlkurses erarbeiteten sie den Ausstellungsschwerpunkt „Ursberg als Bildungsstandort“. Zudem werden sie Führungen für Kinder und Jugendliche durch die Sonderausstellung anbieten. Auch ein Festgottesdienst zum heiligen Norbert am 4. Mai mit Abt Petrus-Adrian von der Prämonstratenser-Abtei Windberg wird in die 900-Jahr-Feier eingebettet. Fachvorträge, Sonderführungen und Gottesdienste begleiten die Ausstellungszeit, die am 6. Juni, dem Todestag von Ordensgründer Norbert von Xanten, mit einer Finissage endet.

Als Ehrengäste sprechen bei der Eröffnung zur Ausstellung „900 Jahre Klosterstandort Ursberg“ u. a. Bundesfinanzminister a. D. Dr. Theo Waigel und der Vizepräsident des Bayerischen Landtags Tobias Reiß. Er ist zugleich der erste Vorsitzende des Vereins der Freunde und Förderer der internationalen Begegnungsstätte Kloster Speinshart in der Oberpfalz, eines der fünf heutigen Prämonstratenserklöster in Deutschland. 

Führungen finden jeweils ab 14. März freitags und samstags (14-17 Uhr sonntags (11-17 Uhr) zu jeder vollen Stunde statt. Die letzte Führung beginnt jeweils um 16 Uhr. Führungsanfragen für Gruppen (Montag bis Sonntag) per E-Mail an bukk@ursberg.de, alternativ unter 08281/92-2974.Die Website zur Ausstellung mit dem Rahmenprogramm sowie einem Porträt des Kurators Holger Lauerer gibt es unter www.drw.de/900jahreklosterort.

 

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